
Happy Pride: 5 queer-owned Beautybrands, die du noch nicht kennst
Der Juni bringt Sonne, Regenbogenflaggen und jährlich dieselbe Frage: Wo hört Sichtbarkeit auf und wo fängt Marketing an? Zwischen temporären Pride-Logos und Kapitalismus hebt sich ein Bereich wohltuend ab: Die Welt der queer-owned Beautybrands. Hier wird nicht einfach ein Lippenstift in Regenbogen-Verpackung gesteckt, sondern echte Haltung mit wirkungsvollen Produkten kombiniert.
Und: Die Menschen hinter diesen Labels leben, wovon viele Konzerne nur träumen, denn sie sind auch ohne Marketing queer. Wer keine Lust auf Pinkwashing hat, sondern lieber queere Gründungen unterstützt, findet hier fünf queer-owned Beautybrands, die mehr können als nur gut aussehen. Happy Pride!
Titelbilder: David Pinzer
Text: Mister Matthew
Produkte: PR

Meine Empfehlung für 5 queer-owned Beautybrands
1. Non Gender Specific – Skincare jenseits von Schubladen
Haut hat kein Geschlecht. Klingt banal, ist aber in der Beautywelt immer noch revolutionär genug, um eine Marke wie Non Gender Specific hervorzuheben. Gegründet wurde das Label von Andrew Glass, der genug hatte von binären Marketingstrategien und rosa-blauem Produktdenken. Stattdessen entwickelte er hochwertige, genderneutrale Skincare mit minimalistischer Ästhetik.
Das bekannteste Produkt? Das „Everything Serum“, das ganz bewusst nicht „for men“ oder „for women“ ist, sondern einfach: gut. Diese queer-owned Beautybrand verzichtet auf Klischees und setzt auf ehrliche Formulierungen, nachhaltige Verpackung und eine klare Haltung.


2. Malin+Goetz – Arzt-Vibe mit queerer Geschichte
Was wie eine besonders stylische Berliner Schönheitspraxis klingt, ist in Wahrheit eine der elegantesten queer-owned Beautybrands aus New York. Matthew Malin und Andrew Goetz, ein schwules Paar, gründeten Malin+Goetz bereits 2004, als Clean Beauty noch „Was meinst du mit parabenfrei?“ hieß.
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Die Marke steht für einfache, funktionale Produkte mit luxuriöser Formulierung – und einem Understatement, das fast britisch wirkt. Kein großes Drama, dafür exzellente Inhaltsstoffe, cleane Rezepturen und ein queeres Unternehmerpaar, das leise, aber nachhaltig Beautygeschichte geschrieben hat.


3. Noto (Botanics) – Pflanzlich, queer und sogar politisch
Wem klassische Beautybrands zu weichgespült sind, wird bei Noto (Botanics) fündig. Die Marke wurde von Gloria Noto gegründet, einer queeren Make-up Artistin, die nicht nur Hautpflege, sondern auch Haltung verkaufen will. Jedes Produkt ist genderfluid, vegan, cruelty-free und in stylischen Glasflaschen verpackt.
Noto (Botanics) ist mehr als nur eine queer-owned Beautybrand. Mit dem Agender Oil oder dem Resurface Scrub geht es nicht um Geschlecht, sondern um Pflege. Und mit einem Teil der Einnahmen werden regelmäßig LGBTQIA+ Organisationen unterstützt.


4. Ole Henriksen – Der dänische Glow-Papst mit queerer Strahlkraft
Ole Henriksen (wie auch die Marke heißt) ist kein Newcomer unter den queer-owned Beautybrands. Seine Produkte gibt es seit Jahrzehnten bei Sephora, sein Name ziert Cremetiegel in Millionen Badezimmern. Doch, dass hinter dem Erfolg eine queere Ikone steckt, ist vielen gar nicht bewusst.
Der dänische Kosmetiker Ole Henriksen, selbst offen schwul, wurde in den 70ern zum Liebling der Hollywood-A-Liga. Statt toxischer Männlichkeit verkörperte er vom ersten Tag an: strahlende Haut kennt kein Geschlecht. Seine Linie ist farbenfroh, effektiv und hat einen gewissen Retro-Charme.


5. Alder New York – Skincare im Unisex-Look mit queerer DNA
Modern, clean und ehrlich: Alder New York bringt eine wunderbar reduzierte Ästhetik ins Spiel, bei der nicht nur das Packaging, sondern auch die Message stimmt. Gegründet von Nina Zilka und David J. Krause, ist die Marke eine Liebeserklärung an minimalistische Hautpflege, bei der jedes Produkt für alle gemacht ist.
Die klare Linienführung und genderneutrale Kommunikation machen Alder New York zu einer der subtileren queer-owned Beautybrands. Aber genau das ist ihr Stil. Kein Glitzer, kein Kitsch, sondern schlichte Performance mit politischem Unterton.

