
Omas Erbe neu interpretiert: Altes Interieur mit Geschichte
Das alte Haus atmet. Beim Betreten knarrt die Tür, der alte Geruch aus dem Keller weht die Treppe hinauf. In der Küche dampft noch ein Rest Tee in der Emaillekanne. Sonnenstrahlen fallen durch bestickte Vorhänge, malen Muster auf die alten Dielen. Hier, in Omas Haus, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein – und doch fühlt es sich nicht alt an, sondern warm, lebendig, zeitlos.
Sofort schießen Erinnerungen in den Kopf und lassen mich träumen. Warum haben die Häuser von Großeltern immer einen so ganz eigenen Charme? Und warum gefällt dieser mehr, als meine Designermöbel-Errungenschaft vor meinen Wänden im stechenden Weiß? Die Antwort liegt bei der Einrichtung. Altes Interieur mit Geschichte ist die Zukunft.
Fotos: Vanessa Thiel, Annie Spratt, Bill Kucera
Text: Mister Matthew
Grafiken: PR

Altes Interieur mit Geschichte nutzen und ein neues Heim erschaffen
Es geht nicht darum, eine Kulisse aus vergangenen Zeiten zu erschaffen, sondern die Essenz dessen zu bewahren, was Omas Haus so besonders macht: eine Mischung aus Geschichte, Wärme und Authentizität. Mit sorgsam ausgewählten Möbeln und liebevollen Details entsteht ein Zuhause, das nicht nur schön aussieht, sondern sich auch genau so anfühlt.
Was mir hierbei immer auffällt: modernes Design ist sehr reduziert. Und auch wenn mir dies gut gefällt, scheint es leblos. Deshalb sollten wir uns mehr wagen, wenn wir den Charme der alten Villen kopieren wollen. Mehr Farben, Verzierungen, mehr Ulk.



So bringen wir den Villen-Landhausstil in unsere eigenen vier Wände
Der Schlüssel liegt in Möbeln und Dekoration, die (zumindest optisch) eine Geschichte erzählen. Ein massiver Esstisch aus Holz mit sichtbarer Patina verleiht jedem Raum Charakter, ebenso wie ein alter Buffetschrank, der mit Porzellan und Gläsern gefüllt wird. Gemusterte Tapeten oder eine einzelne Wand in einem satten, warmen Farbton holen die Nostalgie von früher ins Heute. Ein Perserteppich mit sanfter Abnutzung bringt Gemütlichkeit, während ein Kronleuchter oder eine verschnörkelte Tischlampe das richtige Licht setzt.
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Alles, was nicht zu monoton, minimalistisch, modern ist, können wir willkommen heißen. Auch die kleinen Dinge machen den Unterschied: bestickte Kissen, handgefertigte Keramik oder eine alte Uhr mit Pendel, die sanft im Hintergrund tickt.




Omas Erbe mit Geschichte bis in den Garten
Draußen erstreckt sich der Garten wie ein kleines Paradies vergangener Zeiten. Im verwuschelten Beet blüht der Lavendel, während die Nachbarskatze im Gras schlummert. Alte Obstbäume spenden Schatten und zwischen üppigen Beeten schlängeln sich schmale Wege, die zu einer verwitterten Holzbank führen – Omas Lieblingsplatz mit Blick auf das Gewächshaus.



Dort reifen die Tomaten in der Wärme, duftende Kräuter und saftige Erdbeeren, die in der Nachmittagssonne leuchten. Alles erinnert ein bisschen an einen Garten in England. Dort gibt es ohnehin die Schönsten. Der Garten ist nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern auch ein lebendiges Archiv voller Erinnerungen und Jahreszeitenwechsel – genau das, was ein Zuhause so besonders macht.



Gartenmöbel und Dekoration mit Geschichte
Diesen nostalgischen Gartenzauber kann man auch in die eigene grüne Oase holen. Ein nostalgischer Metall-Bistrostuhl oder eine rustikale Holzbank laden zum Verweilen ein, während eine Gießkanne aus Zink nicht nur praktisch, sondern auch dekorativ ist.
Hochbeete aus Holz erleichtern den Anbau von Gemüse und ein altes Gewächshaus – ob original oder im Vintage-Stil neu gekauft – schafft ideale Bedingungen für Tomaten, Basilikum und Co. Windlichter aus Glas, eine Hängewiege aus Rattan oder eine antik anmutende Vogeltränke setzen charmante Akzente und lassen den Garten zu einem Rückzugsort mit Geschichte werden.











