
Am Montag Morgen, erwacht aus dem dringend notwendigen Schönheitsschlaf, ging es mit gepackten Koffern auf an die SĂŒdkĂŒste Frankreichs, um genauer zu sein nach Montpellier. Hello Bikini-Fashion! Doch dieser Trip sollte sich als schwieriger erweisen als gedacht. In der Lobby des Hotels, auf dem Koffer sitzend und auf meinen Mann wartend, bekam ich nach einer ganzen Zeit spĂ€ter einen erschreckenden Anruf von ihm. Mein Mann war zum Auto gelaufen um es zu holen, doch als er Dort war, war kein Dort mehr Dort. Unser Auto ist nicht mehr da, Halelulia. So und was nun? Da saĂ ich nun auf meinem riesigen Koffer, wie ein vergessenes Kind im Spiele Paradies. An der Rezeption lies man uns wissen, dass das Auto von der Polizei abgeschleppt wurde, weil es offensichtlich im Halteverbot stand. Naja so offensichtlich scheint es nicht gewesen zu sein, sonst hĂ€tten wir nicht dort geparkt. Eine Taxifahrt und eine AbschleppgebĂŒhr spĂ€ter saĂen wir wieder in unserem Reisemobil. Die Station des Abschleppdienstes, mit all seinen BĂŒros, Mitarbeitern, Uniformen ect. hat mich eher an das amerikanische FBI erinnert, aber nicht an die französische Abschlepppolizei. Ein Wort mit drei ‘P’s muss auch erstmal einer schaffen. Also hatten wir das Auto zurĂŒck und konnten uns gemeinsam, mit unserer Mitfahrgelegenheit im Schlepptau, in Richtung Montpellier bewegen.
Dieses mal war es eine junge, schlanke, kleine, indische Schauspielerin, Tina ihr Name, die derzeit in Frankreich lebt und arbeitet. Gekleidet in eine blaue high waist Hose, eine Bluse im Versace Look, darĂŒber eine schwarze, samtartige Jacke. Sie war sehr freundlich und zuvorkommend, fast schon zu nett, wenn so etwas ĂŒberhaupt möglich ist. Fast die gesamte Fahrt ĂŒber quatschten wir ĂŒber alles was uns in den Sinn kam. Jeder erzĂ€hlte von seinem Leben, von seinen TrĂ€umen und Vorhaben, ein wirklich tolles GesprĂ€ch! Die meiste Zeit jedoch redeten wir ĂŒber Kunst, diskutierten und philosophierten. Unter anderem ĂŒber Marina Abromovic, welche fĂŒr uns beide eine groĂe Inspiration darstellt. Tina arbeitet viel mit Dramatik und Comedy, auch genannt Dramedy, mit Pantomime, Mimik und Gestik sowie Masken. Sie ist 29, doch das sieht man ihr nicht an, denn sie sieht aus wie frisch aus dem Abschluss kommend. Sie wirkt dynamisch und lebendig und irgendwie erfrischt sie mich. Mit 19 reiste sie planlos durch die Welt, besuchte wahllos Orte die ihr vorgeschlagen wurden. Geh nach London sagten die Leute und Tina reiste nach London. Geh nach Rom sagten die Leute, Tina reiste nach Rom. Geh nach Paris sagten die Leute und wieder ging Tina, sie ging nach Paris. Dort lebt sie in dem Apartment ihres Freundes und erkundet die Stadt. Jetzt, 10 Jahre und unzĂ€hlig viele Reisen spĂ€ter, ist sie 29. Doch an ihrem Leben hat sich nicht viel verĂ€ndert. Sie lebt immer noch in Paris und erkundet die Welt, irgendwo fĂŒr immer zu sein, das möchte sie nicht.
Und jetzt sitzt Tina bei uns im Auto und erzĂ€hlt davon. Auf halber Strecke machten wir eine etwas lĂ€ngere Rast und setzten uns in ein CafĂš, tranken Kaffee, aĂen Kuchen. Gegen 23 Uhr erreichten wir unser Hotel in Montpellier, nachdem wir sie in Arles, ein Nachbarort in dem Vincent Van Gogh lebte, abgesetzt hatten. Erschöpft, aber eine nette Freundschaft reicher, fielen mein Mann und ich in unser Bett. Ich surfte noch bis etwa 2 Uhr im Netz. Ich las Blogs, suchte Hotels fĂŒr die nĂ€chsten StĂ€dte, bearbeitete Bilder und schrieb Texte. Und dann, irgendwo zwischen Mode und Liebe, verfiel ich in meinen Schönheitsschlaf, den ich nach dieser Tour sichtlich nötig hatte. So erwachte ich am nĂ€chsten Morgen, bei Sonnenschein, neben meinem Mann, diesmal in Montpellier. Wir fuhren TagsĂŒber in die Stadt, schlichen durch die Gassen und verloren uns in der Galerie Lafayette. Am spĂ€teren Nachmittag fing es leicht an zu regnen, als wir den Strand besuchten. So stapften wir BarfuĂ durch den Sand und die Wellen. Das Baden lieĂen wir weg. Ein bisschen kam die AtmosphĂ€re eines Agatha Christie Krimis auf, wie bei ‘Das Böse unter der Sonne’. Zur spĂ€teren Stunde entschieden wir uns zu sĂŒndigen, also schlichen wir uns in das örtliche Sushi Restaurant, wo wir jede Beherrschung verloren. Das Restaurant lag nahe eines Rummels, welcher mich an Brighton, ein Ort an der SĂŒdkĂŒste GroĂ Britanniens erinnerte. Viel Bling Bling und kreischende Kinder, fast wie auf gewissen Partys. Als das groĂe Fressen vorbei war, fuhren wir zurĂŒck in unser Hotel, denn am nĂ€chsten Tag ging es 12 Uhr gen Barcelona. Ja und das aus geplanten 3 Stunden Fahrt ein Tagesausflug, mit einer Hiobsbotschaft nach der anderen wurde, konnten wir ja nicht wissen ..
Text: Mister Matthew Foto: Mister Matthew
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