Nach zwei interessanten, aber auch entspannten Tagen, ging es nach Barcelona. Diesmal war unser Auto nicht fortgeschleppt, denn es stand auf dem Parkplatz des Hotels, schlau oder? Wieder pickten wir unsere zwei Mitfahrgelegenheiten auf, bevor es los ging. Die eine war ein Mädchen, sah Miley Cyrus ähnlich und hatte einen seltsamen Style. Sie trug einen gemusterten, im Farbtopf versengten Jumpsuit. Die zweite Person, welche wir ausserhalb von Montpellier aufpickten, war ein Mann, ein richtiger Latino, wie man ihn sich vorstellt. So fuhren wir los, nach Spanien, in den heißen Süden. Ab hälfte der Strecke jedoch wurde die Hitze uns zum Problem. Von Weiten sah mein Mann Rauch aufsteigen und meinte, das dort ein Waldbrand sein Unwesen treibt. Ich lachte ihn aus und schüttelte den Kopf. Doch keine zwei Minuten später blieb der Verkehr vor uns stehen, denn der Rauch, sowie die Flammen, zogen über die Autobahn. Oh, ein Waldbrand.
Da standen wir nun bei 30 Grad Celsius, mit Miley Cyrus 2.0 und Latino Men, auf der Autobahn und kamen unserem Ziel nicht näher. Die Menschen saunierten in den Autos und gingen nach draußen zum Abkühlen. Ich lief verzweifelt und rastlos umher, mal auf der Gegenfahrbahn, welche ebenfalls gesperrt war, mal in dem angrenzenden Wald. Nach etwa einer Stunde sonnen und einer Zigarette später, welche aufgrund der Waldbrandgefahr auch mit Wasser gelöscht wurde, ging es über eine Notausfahrt runter von der Autobahn. Glücklich darüber, dass es via Landstraße weiter gehen kann, wurden wir kurze Zeit später eines Besseren belehrt. Die Landstraßen, welche recht knapp zur Verfügung standen, waren überfüllt und verstopft, wie die Eingänge bei einer Neueröffnung einer Primark Filiale. So entschieden wir, im Nachbar Ort, gefühlt wie im Exil, eine längere Pause zu machen und die Krampfadern, Namens Landstraßen, entspannen zu lassen. Unsere zwei Mitfahrer wollten es mit dem Zug weiter versuchen. So parkten wir in dem Ort Narbonne und erkundeten die Stadt. Zuerst jedoch erkundeten wir eine Bäckerei, weil der Hunger in uns brannte. Narbonne ist ein niedlicher Ort im Süden Frankreichs, der ein wenig an Venedig erinnert, nur ohne Wasser. Nach guten zwei Stunden returnten wir zurück zu unserem Auto und versuchten es erneut. Doch zu unserem Erschrecken hatte sich an der Verkehrslage nichts geändert, dennoch entschieden wir uns, uns in die scheinbar endlose Schlange einzureihen. Etwa eine Stunde später, geschlichen über Land und Hügel, entschied sich mein Mann, während ich in meinen Schönheitsschlaf verfallen war, eine geniale Abkürzung, ab vom Wege, zu machen. Ich erwachte und wir stellten fest, dass wir uns mitten in den Pyrenäen befinden. Mein Mann hatte sichtlich Spaß mit den steilen Kurven, den hohen und tiefen Abfahrten. Ich und meine Frisur, denn die Fenster waren weit geöffnet, leider nicht. Gegen Null Uhr kamen wir endlich in Barcelona an, checkten in das heterofriendly AXEL Hotel ein und machten es uns in der Menge, bei einem Martini, auf der Dachterasse in der SKY Bargemütlich. Wieder fielen wir erschöpft, mit Freude auf den nächsten Tag, in unser Bett.
Fotos: Mister Matthew Text: Mister Matthew