Der Junge im Wald
,,Du musst den Wald schon verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.”, meinte einst ein Vater zu seinem Sohn. Der Vater war Förster, der Junge noch Schüler. Beide lebten ein ruhiges, gesundes Dasein auf einem großen Grundstück in einer alten Hütte im Wald, als es plötzlich anfing, dass der Schüler in der Schule gemobbt wurde. Es war eines Nachmittags im Biologie Unterricht, als die große, strenge Lehrerin das Thema Wald verkündete. Sofort schliefen die Gesichter der anderen Schüler ein, nicht aber von dem Jungen, der mit seinem Vater im Wald wohnte. Ihm sprangen die Funken vor Freude nur so aus den Augen, was er nicht für nötig hielt zu verstecken. Er hob die Hand zu jeder Frage. ,,Schaut euch den mal an.”, kicherte ein anderer Junge und zeigte mit dem Finger auf ihn. ,,Der Junge im Wald ist doch nicht mehr ganz dicht.”, setzte er fort, woraufhin lautes Gelächter losbrach. ,,Du musst den Wald schon verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.”, erwiderte der Junge stark, was zu noch mehr Spott und Häme führte. ,,Der Junge im Wald. Der Junge im Wald. Der Junge im Wald.”, riefen die Schüler im Chor, während er den Mut und die Lehrerin die Kontrolle über die Situation verlor.
Tage, Monate, Jahre vergingen und der Junge im Wald genoss …
… noch immer das Gelächter der Schüler. ,,Na, hat der Junge im Wald mal ein Mauerblümchen klarmachen können?”, fragten ihn seine Mitschüler gehässig, als der Junge mit dem Spruch seines Vaters erwiderte: ,,Du musst den Wald schon verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.”, weil er es als Angriff auf den Wald und nicht als Angriff auf sich verstand. Die Jungen wurden lauter und gehässiger, fingen an ihn zu schupsen, während er immer leiser und kleiner wurde. ,,Der Junge im Wald. Der Junge im Wald. Der Junge im Wald.” schallte es unzählige Nachmittage durch die Gänge der Schule.
Tage, Monate, Jahre vergingen und der Junge im Wald …
… studierte Biologie. Es war eines Nachmittags in der Biologie Vorlesung, als der große, strenge Dozent das Thema Wald verkündete. Sofort schliefen die Gesichter der anderen Studenten ein, nicht aber von dem Jungen, der mit seinem Vater im Wald wohnte. Ihm sprangen die Funken vor Freude nur so aus den Augen, was er nicht für nötig hielt zu verstecken. Er hob die Hand zu jeder Frage. ,,Schaut euch den mal an.”, kicherte ein Mädchen einige Reihen hinter ihm und zeigte mit dem Finger auf ihn. ,,Der Junge im Wald ist doch nicht mehr ganz dicht.”, setzte sie fort, woraufhin lautes Gelächter losbrach. ,,Du musst den Wald schon verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.”, erwiderte der Junge stark, was zu noch mehr Spott und Häme führte. ,,Der Junge im Wald. Der Junge im Wald. Der Junge im Wald.”, hörte er die Stimmen von damals in seinem Kopf, während er den Mut und der Dozent die Kontrolle über die Situation verlor.
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Tage, Monate, Jahre vergingen und der Junge im Wald genoss …
… noch immer das Gelächter der Studenten. ,,Na, hat der Junge im Wald mal ein Mauerblümchen klarmachen können?”, fragten ihn seine Kommilitonen gehässig, als der Junge mit dem Spruch seines Vaters erwiderte: ,,Du musst den Wald schon verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.”, weil er es als Angriff auf den Wald und nicht als Angriff auf sich verstand. Die Kommilitonen wurden lauter und gehässiger, fingen an ihn zu schupsen, während er immer leiser und kleiner wurde. ,,Der Junge im Wald. Der Junge im Wald. Der Junge im Wald.” schallte es unzählige Nachmittage durch die Gänge der Universität.
Der Junge im Wald ...
Tage, Monate, Jahre vergingen und der Junge im Wald …
… ging in die Politik. Es war eines Nachmittags im Bundestag, als die große, strenge Kanzlerin das Thema Wald verkündete. Sofort schliefen die Gesichter der anderen Politiker ein, nicht aber von dem Jungen, der mit seinem Vater noch immer im Wald wohnte. Ihm sprangen die Funken vor Freude nur so aus den Augen, was er nicht für nötig hielt zu verstecken. Er hob die Hand zu jedem Einwurf. ,,Schaut euch den mal an.”, kicherte eine Politikerin einige Reihen hinter ihm und zeigte mit dem Finger auf ihn. ,,Der Junge im Wald ist doch nicht mehr ganz dicht.”, setzte sie fort, woraufhin lautes Gelächter losbrach. ,,Du musst den Wald schon verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.”, erwiderte der Junge stark, was zu noch mehr Spott und Häme führte. ,,Der Junge im Wald. Der Junge im Wald. Der Junge im Wald.”, hörte er die Stimmen von damals in seinem Kopf, während er den Mut und die Kanzlerin die Kontrolle über die Situation verlor.
Tage, Monate, Jahre vergingen und der Junge im Wald ging …
… zu einem Klassentreffen. Es war eines Nachmittags im Biergarten, als der große, ehemalige Klassenkamerad das Thema Wald ansprach. ,,Ich arbeite in der Politik.”, sagte der Junge, woraufhin ein Erstaunen durch die Runde ging. ,,Ich kämpfe für die Umwelt, den Wald. Immerhin muss man ihn verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.” ergänzte der Junge und vernahm daraufhin ein leises Gelächter in der Runde. ,,Du bist ja immer noch so Öko wie damals.”, kicherte eine alte Klassenkameradin einige Reihen hinter ihm und zeigte mit dem Finger auf ihn. ,,Der Junge im Wald lebt noch immer im Wald.”, setzt ein Anderer fort, woraufhin lautes Gelächter losbrach. ,,Der Junge im Wald. Der Junge im Wald. Der Junge im Wald.”, hörte er die Stimmen von damals in seinem Kopf, während er den Mut und der Kellner die Kontrolle über die Situation verlor.
Tage, Monate, Jahre vergingen und …
… der Vater des Jungen starb. Er aber wohnte noch immer auf dem großen Grundstück in der Hütte im Wald. Er verstand, liebte und pflegte den Wald, wie es ihm sein Vater einst geraten hatte. Tage, Monate, Jahre vergingen und der Junge im Wald erfuhr, dass sich unter dem Waldgrundstück wertvolle Bodenschätze befinden. Es dauerte nicht lange, als die ersten Investoren an seine Tür klopften. Es war eines Nachmittags im Wald, als die großen, starken Limousinen der Leute vor seiner Hütte vorfuhren. Es waren ehemalige Klassenkameraden die nun bei der Bank arbeiteten, ehemalige Kommilitonen und Politiker. ,,Geht es heute um das Thema Wald?”, fragte der Junge im Wald stark zynisch. ,,Du musst den Wald schon verstehen, lieben und pflegen, um von ihm zu nehmen.”, setzte er fort, drehte sich um, ging in seine Hütte und sah niemanden der Leute wieder.
Ende.
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