Zeit – Wochenrückblick

Zeit du kleines Arschloch | Gedanken zum Thema Zeit | Mister Matthew | Matthias Limmer | 1

Zeit

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Hallo du, willkommen in der neuen Woche! Und schon wieder sind 7 Tage rum, wie schnell die Zeit rennt, ist echt nicht mehr feierlich. Dabei stehen wir so kurz vor einem der größten Feierlichkeiten der Menschheit: Weihnachten. Auch wenn ich mich um jeden Tag freue, den wir näher an Weihnachten und somit näher an die Gemütlichkeit rücken, so sehr verfluche ich auch das schnelle Vergehen der Zeit. Ich möchte meine Wut nicht verstecken oder in irgendwelchen sinnlosen Floskeln ausdrücken, deshalb ganz deutlich: ich finde es mehr als beschissen, wie schnell die Zeit derzeit vergeht.

Liegt es an meinem letzten Geburtstag? An der Tatsache das ich nun Erwachsen bin? An der veränderten Wahrnehmung? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich in letzter Zeit ein richtiges Problem mit der Zeit habe. 33 Prozent meines Lebens habe ich bereits verlebt, wenn man vom Durchschnittsalter für Männer, was derzeit bei 77 Jahren liegt, ausgeht. Dabei ist die Möglichkeit eines Unfalls und somit eines noch früheren Ablebens nicht bedacht. Das macht mir Angst! Denn wenn die restlichen Prozente meines Lebens so schnell vergehen wie die ersten 33, na dann gute Nacht.

Ich fühle mich betrogen von der Zeit, obwohl sie nichts falsch gemacht hat. Wer hätte gedacht, dass 22 Jahre so schnell vergehen? Ich schon mal nicht – und genau da liegt mein Problem mit der Zeit begraben: ich hatte gedacht sie würde langsamer vergehen. Tut sie aber nicht, weshalb ich jetzt dastehe und aus meiner rosaroten-,,das Leben ist ausreichend lang“-Welt erwache. Es muss gestern gewesen sein, dass ich 12 Jahre alt war und dachte die nächsten 10 Jahre würden ewig langsam vergehen. Jetzt, 10 Jahre später, stehe ich da und könnte meinem 12 Jahre altem Ich für diesen Gedanken eine scheuern. Die letzten 10 Jahre haben alles andere als lange gedauert, sie sind gerast, wurden ständig geblitzt und haben letztendlich dafür gesorgt, dass ich jetzt hiersitze und mich über die Zeit aufrege.

Luxusproblem Zeit

Derweilen komme ich nicht umhin mich zu fragen: habe ich meine bisherige Zeit ausreichend genutzt? Habe ich wirklich jede einzelne Sekunde davon auf mein Herz gehört und jeden noch so kleinsten Moment genossen? Nein, habe ich nicht. Und auch dafür könnte ich mir wieder eine scheuern, verdient hätte ich es ja. Wer jetzt denkt: jetzt bist du ja schlauer und kannst deine Zeit besser genießen, der irrt gewaltig. Leider!

Denn in letzter Zeit erwische ich nicht nur immer wieder die Zeit beim Rasen, sondern vor allem mich beim an die Vergangenheit und die Zukunft denkend – was mich wieder viel weniger im hier und jetzt leben lässt. Ein Teufelskreislauf, der mir in letzter Zeit einfach nur noch auf den Sack geht.

,,Ganz schönes Luxusproblem, was der da hat. Macht sich ständig nur Gedanken um die Zeit. Als gäbe es keine anderen Probleme.“ – sagt eine Stimme in meinem Kopf, während ich diesen Beitrag hier schreibe. Habe ich Angst davor, dass das jemand über mich denken oder sagen könnte? Ja offensichtlich. Und während ich beinahe das Jammern um die Zeit in mir unterdrücken möchte, denke ich mir: Nein! Nein! Nein! Jammer um die Zeit, mach immer weiter, denn das ist die größte Anerkennung für die Zeit, die man aufbringen kann. Oder etwa doch nicht?

Wer genießt das Dasein auf Erden und die Zeit die es mit sich bringt mehr: derjenige, der die Zeit komplett ausblendet und einfach lebt – oder derjenige, der immer und ständig über die Zeit nachdenkt und somit das Meiste aus ihr herausholen will? Eine ziemlich interessante Frage, wie ich finde. Sicherlich lassen sich für beide Positionen gute Argumente finden, doch nur eines davon überzeugt mich vollkommen.

Am Ende, wenn alles vorbei ist und die Lichter ausgehen, fängt man an die Zeit zu vermissen. Wie eine Großmutter, deren Dasein man erst mit dem Tod so richtig zu schätzen weiß. Wenn man sich mit dem Wert des Daseins der Großmutter aber schon während Lebzeiten auseinander setzt, so trifft einen der Schlag des Verlustes vielleicht weniger hart, weil man genau weiß, dass man jede Sekunde genossen hat, weil man die Zeit hat ablaufen gesehen.

Zu vergleichen ist das immer mit einem Urlaub. Hast du dir nach einem Urlaub auch schon mal die Frage gestellt: ,,Habe ich die Zeit wirklich bis auf jede einzelne Sekunde genossen?“ Und musstes das verneinen? Mir ist das schon vorgekommen und jetzt kann ich es mit meinem Dilemma vergleichen. Die Zeit ausblenden und den Wert erst am Ende vor Augen geführt bekommen, oder die ganze Zeit über die Zeit ehren und schätzen? Definitiv Letzteres, denn wer etwas erst misst, wenn es vorbei ist, hat womöglich den wahren Wert nie erkannt – und muss jetzt beim Verlust auch nicht mehr damit anfangen.

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Der Wert der Zeit

Ich habe den Wert der Zeit bereits erkannt. Zum Glück! Weshalb ich über das äußerst schnelle Vergehen dieser Zeit so erbost bin. Jetzt aber, und das freut mich sehr, genieße ich jede noch so billige Sekunde dreimal mehr. Auch vergangene Woche war das der Fall, weshalb ich dir von drei tollen Situationen erzählen möchte, die mir vergangene Woche so gut gefallen haben – die ich nun 1000 Mal mehr schätze. Vielleicht inspiriert es dich, die Zeit auch mehr zu schätzen zu wissen.

Meine Mutter. Eine Situation aus der vergangenen Woche hat mit meiner Mutter zu tun. Gemeinsam waren wir bei einer Travestie-Show in Meißen, wo wir nicht nur 3 Stunden am Stück gelacht, gesungen und mitgeschunkelt, sondern vor allem Zeit miteinander verbracht haben. Wie wertvoll so etwas ist, darf mir nicht erst mit dem Tod meiner Mutter auffallen. Zum Glück ist es mir dieses Mal schon in dem Moment selbst aufgefallen. Was hoffentlich in Zukunft nun immer so sein wird.

Meine Freunde. Eine andere Situation hat mit meinen Freunden zu tun. Gemeinsam mit ihnen war ich auf dem Striezelmarkt in Dresden und anschließend im objekt klein a, einem Club in Dresden, feiern, wo wir nicht nur 3 Stunden gelacht, getanzt und getrunken, sondern vor allem Zeit miteinander verbracht haben. Wie wertvoll so etwas ist, darf mir nicht erst mit dem Ende einer Freundschaft auffallen. Zum Glück ist es mir dieses Mal schon in dem Moment selbst aufgefallen. Was hoffentlich in Zukunft nun immer so sein wird.

Mein Ich. Eine wieder andere Situation hat mit mir selbst zu tun. Denn mit niemand anderem als mir selbst, verbringe ich so viel Zeit. Sei es unter der Dusche, Nachts beim Schlafen oder beim Arbeiten am Schreibtisch. Ich verbringe mit mir selbst die meiste Zeit. Ja, sogar die ganze Zeit. So ist das im übrigen bei jedem von uns. Also auch bei dir. Du verbringst die meiste Zeit mit dir selbst. Was total normal ist, da du ja ständig von dir umgeben bist. Du lachst, du weinst, du ärgerst und freust dich immer mit dir mit. Du verbringst immer Zeit mit dir. Die ganze Zeit. Dein ganzes Leben. Wie wertvoll das ist, darf dir nicht erst mit dem Tod von dir selbst auffallen. Zum Glück ist es mir dieses Mal schon in dem Moment selbst aufgefallen. Was hoffentlich in Zukunft nun immer so sein wird.

Liebe Zeit, ich liebe dich.
Bring mir bitte auch in den zukünftigen Wochen so schöne Momente, solange meine Zeit noch ausreicht.

Matthew

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Mister Matthew
Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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2 Kommentare

  1. 11. Dezember 2018 / 10:44

    Ich habe auch immer wenig Zeit im Alltag, weshalb ich mir im Winter mal bewusst eine Woche Auszeit nehme um Urlaub im Wellnesshotel Meran zu machen. Vor allem die Arbeit raubt einem ja immer wieder viel Zeit, muss aber sagen, dass ich meine Arbeit sehr gerne mache, weshalb es auch seine Pros und Contras hat.

    Liebe Grüße

    • 12. Dezember 2018 / 11:47

      Hallo Marion,

      das klingt gut! Vielleicht sollte ich das tatsächlich auch mal machen. Wellness klingt gut, vor allem zur Weihnachtszeit, wenn es draußen kalt und mehr als ungemütlich ist.
      Arbeiten hat immer Pros und Contras, im Winter fällt es mir immer leichter produktiv am Schreibtisch zu sitzen, da man gar nicht raus will und somit auch nicht denkt, dass man irgendwas verpasst.

      Hab einen schönen Tag,

      modische Grüße,

      Mister Matthew 🙂

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