Polyamorie

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Polyamorie

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Ein Beitrag über die Polyamorie und die Zukunft der Liebe.

Ich liebe Kaffee! Ich liebe Kaffee so sehr, dass ich Literweise davon trinken könnte. Vor allem am Schreibtisch, wenn ich in die Tasten haue und produktiv bin, liebe ich eine gute, heiße Tasse Kaffee besonders. Sie schmeckt, hält mich wach und tut mir einfach gut. Doch manchmal, besonders im Winter oder wenn ich in London bin, bevorzuge ich lieber Tee. Meiner Liebe zu Kaffee tut dies keinen Abbruch. Ich liebe Kaffee, ich liebe Tee.

,,Doch stört es deinen Kaffee nicht, dass du auch den Tee so sehr liebst?”, eine Frage die wohl kaum einer stellen würde. Dennoch wird die Quintessenz dieser Frage jeden Tag hunderte Male auf der Welt gefragt – eben nur nicht in Bezug auf Kaffee oder Tee, sondern in Bezug auf Liebe, Sex und Eifersucht.

Wir lieben gleichzeitig unterschiedliche Getränke, mögen Berlin als auch London, tragen Anzug als auch Jogginghose, essen Hummer und auch Pizza. Doch bei der schönsten Sache der Welt, der Liebe, da werden wir auf einmal ganz bescheiden und wollen uns krampfhaft auf nur eine einzige Person festlegen – und zwar für den Rest unseres Lebens. Dann aber, nach etlichen Jahren der Zweisamkeit, wenn wir Häuser gebaut, Kinder gezeugt, Bäume gepflanzt und Kämpfe geführt haben, finden wir diese Entscheidung auf einmal langweilig. Wir sind unzufrieden, belügen und betrügen uns, um ein großes Finale in Scheidung und Trennung zu finden. Traumhaft schön, diese Vorstellung. Und so haben wir die letzten Jahre damit verbracht nur noch Kaffee zu trinken, statt auch mal Tee, waren nur noch in Berlin, statt auch mal in London, trugen nur noch Anzug, anstelle von Jogginghosen und aßen Pizza ohne Ende, den Hummer ganz vergessend.

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Warum sollten wir nicht mehrere Menschen gleichzeitig lieben? Im Leben legen wir uns nie auf nur eine Sache fest. Warum ist das dann bei der Liebe so?

Ich rede von der Liebe, von der Beziehung zu einer einzigen Person, in die wir nicht nur all unsere Liebe, sondern auch all unsere Hoffnung stecken, hoffend, dass es die richtige Investition ist. Für die Meisten ist es das allerdings nicht und kaum eine Beziehung auf diesem Planeten hält von Anfang bis Tod. Es wird sich in der Regel weiterverliebt, man entwickelt ein natürliches Verlangen nach anderer menschlicher Nähe, Liebe, Zuneigung, anstatt sich mit dem Angebot des eigenen Partners, der eigenen Partnerin zufrieden zu geben. Dieses natürliche Verlangen ist dabei nicht das Problem, denn: es ist natürlich. Das eigentliche Problem ist nämlich, dass sich die Menschheit einen unnatürlichen Zwang auferlegt hat, dieses Verlangen zu verachten, zu unterbinden und zu verbieten. Diesem Verbot wurde sogar ein Name gegeben: Fremdgehen. Und irgendwo zwischen Kaffee und Tee, zwischen Liebe und Trennung stelle ich mir die Frage: ,,Warum sollen wir nicht mehrere Menschen gleichzeitig begehren und lieben können?” – Das Konzept der Polyamorie. Doch was ist die Polyamorie eigentlich? Ein Definition und Diskussion über die Polyamorie.

Das ist die Polyamorie.

Die Polyamrie bezeichnet eine langfristige Beziehungsform, bei der die beiden Partner nicht nur sich gegenseitig, sondern auch andere Menschen ,,außerhalb” lieben und mit ihnen dementsprechend interagieren. Dabei wissen alle Beteiligten von einander, was auf Einverständnis und Vertrauen beruht. Eifersucht spielt in der Polyamorie keine Rolle.

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Der Verrat der Monogamie

Versteht mich nicht falsch, monogame Beziehungen (also genau das Gegenstück zur Polyamorie) sind klasse, sofern sie sich freiwillig und natürlich dahin entwickeln. Monogamie wird dann zum Problem, wenn die Monogamie nur deshalb das Ziel ist, weil man es von der Gesellschaft vorgelebt und wie ein Floh ins Ohr gesetzt bekommen hat. Monogamie ist auch dann ein Problem, wenn die von der Gesellschaft auferlegte Zweisamkeit für Unzufriedenheit sorgt und aufgrund dieser Zweier-Grenzen zur Trennung dieser Partnerschaft führt. Denn dabei merkt die Monogamie nämlich nicht, dass sie absolut gegen sich selbst arbeitet. Anstatt das magische Band der zwei sich Liebenden zu huldigen, wird es der billigen Voraussetzung untergeordnet, dass diese Liebe nur unter absoluter Exklusivität darf bestehen – was ich von der Gesellschaft, von der Monogamie, mehr als unverschämt finde. Dass die Monogamie ein bestehendes Band der Liebe zerschneiden will, nur weil ein neues Band der Liebe an anderer Stelle entsteht, ist nicht nur ein Verrat an der Liebe, sondern auch ein Verrat an der Monogamie selbst.

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Anfang und Ende der Liebe

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. Alles hat ein Ende nur die Liebe hat keins. Da die Liebe sowieso kein Ende hat und man in der Regel auch keinen wirklichen Einfluss darauf hat, ob und in wen man sich verliebt, sollte man auch nicht krampfhaft so tun als hätte man diese Zügel in der Hand. Sätze wie ,,ich liebe Dich und nur noch Dich, bis das der Tod uns scheidet” sind nicht nur übertrieben, sondern faktisch eine Lüge, da sie implizieren, dass man das sich Verlieben in eine andere Person beeinflussen und somit unterbinden kann. Meine Theorie ist, dass Beziehungen zwischen zwei Menschen, die von Anfang an auf ,,Alle-Ewigkeit” ausgelegt waren, keine guten Chancen haben zu halten, da sie einem viel zu unnatürlichem Druck ausgesetzt sind. Dass dem so ist, haben abertausende Beispiele in der Geschichte der Menschheit gezeigt, immerhin werden mehr Partnerschaften und Ehen beendet als das Partnerschaften und Ehen bis in die Ewigkeit halten, was in meinen Augen nicht nur eine natürliche Tendenz, sondern ein rot blickendes Warnzeichen ist.

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Von No-Go zu Kaffee To-Go

Eine Sache die vor einhundert Jahren noch ein absolutes No-Go war ist heute alltägliche Routine, welche die Gesellschaft hingenommen hat, ja sogar fast schon gar nicht mehr interessiert, da die Sache so alltäglich geworden ist: die Rede ist von Scheidungen. Heute leben wir in einem Jahrhundert, in dem sich Menschen so häufig wie noch nie scheiden lassen. Mag es vielleicht sein, dass die Menschheit immer offener wird? Oder wird erkannt, dass das Konzept der Monogamie eine längst überholte Sache ist? Leben wir im morgigen Jahrhundert alle in Polyamorie? Schwer vorzustellen. Allerdings ist noch viel schwerer sich vorzustellen, dass wir alle in glücklichen Zweierbeziehungen und Ehen verweilen, bis das der Tod uns scheidet. ,,Früher haben wir die Dinge repariert, anstatt sie wegzuwerfen!” – Ja und genau das ist euer damaliges Problem gewesen. Wieso soll man Liebe reparieren müssen? Liebe ist oder Liebe ist nicht. Eine Liebe die eine Reparatur nötig hat, kann wohl kaum wahrhaftige Liebe sein. So wird nicht krampfhaft in einer unglücklichen Liebe verweilt, inklusive Reparaturkosten und Aufwendungen für Nerven, sondern eine erwachsene Entscheidung getroffen und das Glück woanders gesucht. Anstatt dem natürlichen Glück in die Arme zu laufen, bleibt man gekettet in der ,,Liebe”, die ganz offensichtlich keine mehr ist.

Eine Tatsache die viele Beziehungen in ihrer Rosaroten-Welt fast immer übersehen oder falsch verstehen: das Problem der fehlenden Liebe, des fehlenden Interesses ist nicht etwa eine boshafte Einwirkung von außerhalb, nein, sondern eine durch diese Partnerschaft hergestellte Sache die sich ,,Mangelerscheinung” nennt. Eine Mangelerscheinung nach In-Put von außen! Denn so langweilig es ist auf Dauer nur Kaffee zu konsumieren, so langweilig ist es auf Dauer auch nur den einen ,,wahren” Partner um sich zu haben. Erst wenn man nach Ewigkeiten auch mal wieder Tee getrunken hat, kann man sich erneut auf eine Tasse Kaffee freuen. Dabei ist man kein schlechter Mensch, kein Verräter oder Notgeiler, sondern viel mehr ein intelligentes Wesen, welches die Liebe zum Partner nicht von einer unnatürlich auferlegten Abstinenz abhängig macht. Etwas anderes als Abstinenz ist die Monogamie nämlich nicht. Der Mensch ist süchtig nach der Liebe und dem Feuer. Wie also soll er die Abstinenz für immer aufrecht erhalten, ohne rückfällig zu werden? Wieso soll er sein eigenes Feuer erlöschen lassen, mit dem anderen Feuer flirten, es am Ende aber auch ausgehen lassen, anstatt es vielleicht dafür zu nutzen, dass sein eigenes Feuer wieder lichterloh brennt?

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Die Befreiung durch Polyamorie

Das Nonplusultra einer Liebesbeziehung ist doch eigentlich, dass sie parallel zu anderen Lieben bestehen kann. Denn wer einen Menschen ganz doll liebt, der gönnt ihm jedes Glück. Auch wenn man selbst nicht die einzige Quelle für dieses Glück ist. Zu behaupten oder zu denken, dass man für einen anderen Menschen die ausschließliche Quelle des Glücks sein kann, ist nicht nur unverschämt, sondern hochgradig arrogant. Ebenso arrogant ist die Einstellung vieler Menschen, dass sie in absoluter Eifersucht enden, wenn sie ihren Partner flirten sehen, selbst beim Flirten aber aktiver sind als ein Atomkraftwerk in Betrieb. Das ist unklug, ungerecht und viel mehr ein Feuerlöscher als ein Brandbeschleuniger für das eigene Feuer.

Hierbei gilt es auch noch zu klären, ob die Dinge, ob die Liebe überhaupt getrennt konsumiert werden muss. Eine Vermengung von Kaffee und Tee schmeckt vielleicht nicht sonderlich gut, aber eine Kombination aus Anzug und Jogginghose kann durchaus interessant aussehen, ja sogar fast schon zur Kunst werden. Doch bevor man einen solchen Gedanken weiterspinnt, sollte die Gesellschaft erst einmal aus ihrem Disney-Märchen aufwachen, über die Monogamie hinwegsehen und auch offen gegenüber anderen Modellen der Beziehungsform, eben der Polyamorie, sein. Aufwachen von einem Märchen in dem sie von liebenden Prinzen und Prinzessinnen träumen, die in einer Welt leben in der es noch Monarchie, Hofdiener und Unterworfene gibt. Denn eh sie sich versehen sind sie am Hofe zwar der Prinz oder die Prinzessin, aber gleichzeitig auch die Unterworfenen.

Die Unterworfenen der Liebe.

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Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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5 Kommentare

  1. Kerstin
    11. Januar 2019 / 1:02

    Eine stabile Beziehung, vor allem wenn Kinder da sind, ist etwas sehr schönes, aber mit der Zeit wird meist die große Leidenschaft vergehen, und (wenn man Glück hat) der freundschaftliche Anteil mit Achtung und Respekt füreinander überwiegen.
    Aber soll man deshalb blind und taub werden für jegliche Gefühle gegenüber anderen Menschen? Irgendwann im Laufe der Zeit trifft man sicher mal auf jemanden, der Schmetterlinge im Bauch hervorruft, trotz Beziehung. Statt nun lügen zu müssen, sollte man hier offen sein können zu seinem Partner. Aber lieber wird betrogen und gelogen oder eventuell auch Gefühle mit aller Macht unterdrückt. Und nur, weil die Gesellschaft das Prinzip der Monoamorie verlangt. Das ist so absurd.
    Ja, man kann sich verlieben, obwohl man auch den Partner liebt und das sollte nicht gleich als böser Betrug verurteilt werden. In einer guten Beziehung sollte es toleriert werden.

    • 11. Januar 2019 / 10:23

      Hallo Kerstin,
      Das hast du gut gesagt! Dem kann ich voll und ganz zu stimmen. Man kann nur hoffen, dass sich die Gesellschaft in diesem Punkt in Zukunft ein bisschen entspannt. Es wäre so viel einfacher für alle.

      Danke für dein Feedback,

      modische Grüße,

      Mister Matthew :)

  2. Karl
    23. Juli 2018 / 0:37

    Hey Matthew,

    du sprichst mir mit diesem Text aus der Seele.
    Ich bin 28, und seit über 8 Jahren in einer monogamen Beziehung mit meiner Freundin.
    So toll und aufregend die ersten Jahre waren, so nervig, langweilig und unbefriedigend sind die Zeiten jetzt.

    In meinem Freundeskreis sehe ich auch sehr selten wirklich langanhaltende/ehrlich glückliche Beziehungen.
    Die meisten haben wechselnde, 2-3Jahres-Beziehungen, und haben schnell ‘nen neuen Partner.
    Oder manche bleiben gleich Dauer-Single, vögeln sich durch die Weltgeschichte, und genießen ihr freies Sex-Leben, ohne Verpflichtungen, ohne Einschränkungen.
    Und die wenigen Pärchen die ich kenne, wirken ziemlich unglücklich, oder sind auch nur noch aus Gewohnheit zusammen.
    Das einzig wirkliche “Vorzeige”-Pärchen das ich bisher kannte, war mein Bruder und seine Freundin: Gemeinsames Haus, Garten, 2 Kinder, nach Außen hin wirkt alles toll. Die glückliche Familie, Das glückliche Paar.
    Nur blöd, dass mein Bruder sie seit Jahren heimlich mit 2 jüngeren Arbeitskolleginnen betrügt.
    Aber das weiß ja gottseidank niemand.
    Die Fassade der heilen Welt bleibt bestehen.

    Im Prinzip ist dieser ganze Quatsch mit Heiraten und für immer Zusammenbleiben doch nur eine Last, die uns die Gesellschaft über die letzten Jahrhunderte aufgebrummt hat. Unsere Eltern/Großeltern/Urgroßeltern/… haben so gelebt, also müssen wir diese Tradition fortführen.
    “Bis das der Tod uns scheidet” -> Klingt für mich eher nach emotionaler Sklaverei bis ans Lebensende.

    Der Pfarrer vorm Traualtar müsste dem Bräutigam ehrlicherweise eigentlich diese Frage stellen:
    “Möchtest du, lieber Xy, diese hier anwesende Yz für immer lieben? Auch wenn du sie nach 30 Jahren gar nicht mehr liebst, weil sie nervig, zickig, alt, hässlich, faltig geworden, eine ausgeleierte Muschi, und Hängetitten hat? Und du viel lieber deine 25-jährige Sekretärin vögeln würdest? Es aber nicht darfst, weil sonst die Hälfte von deinem Vermögen/Haus/Auto und Kinder weg sind? So beantworte die Frage mit Ja”
    Ich glaube, nicht wenige Bräutigame würden fluchtartig das Weite suchen und die Hochzeit würde ins Wasser fallen :P

    Noch absurder wird es, wenn man sich mal vorstellen würde, wir Menschen haben die genetische Veranlagung – sagen wir mal – 1000 Jahre alt zu werden. Einfach mal angenommen.
    Dann würde man nach der Hochzeit fast 1000 Jahre mit einem Menschen zusammenleben. Tag für Tag.
    Würde doch kein normaler Mensch machen, oder?
    Das würde sogar die “Früher-haben-wir-alles-repariert-anstatt-es-wegzuwerfen”-Generation nicht aushalten, und würde wahrscheinlich schreiend davon rennen.
    Überhaupt ist diese Generation gar nicht mit unserer zu vergleichen.

    Unsere Großeltern/Urgroßeltern-Generation ist total in diese traditionelle Lebensform reingepresst worden. Noch krasser, als wir heute reingepresst werden. Dazu kamen totale wirtschaftliche Abhängigkeiten. Wenn die Scheidung kam, war die Frau total erledigt. Kein Mann mehr, kein Versorger mehr. Mal vom Dorf-Getratsche ganz abgesehen. Fremdgehen, uneheliches Kind ging gar nicht. Die Frau war gesellschaftlich geächtet. Somit blieb man notgedrungen zusammen.
    Und Gelegenheiten zum Fremdgehen gab es ja auch viel weniger als heute. Die Männer haben ihre Berufe in Männerdomänen ausgeübt, somit kein Kontakt zu möglichen Arbeitskolleginnen. Die Frauen blieben Zuhause bei Herd und Kind.
    Dann noch ab und zu ein Dorffest, wo man 10 Leute gesehen hat, das wars. Keine Konkurenten. Die Ehe blieb save.
    Und heute?
    Haben wir Lovoo, Tinder, Handys, Pornos, Flirt-Portale, sind jedes WE auf irgendwelchen Partys, wo wir 100 potentielle Sexpartner antreffen.
    In einer Ehe müsste der Partner ja ein Leben lang blind, ohne jegliche Gefühle durch die Weltgeschichte spazieren, er müsste seine ganzen Gefühle die er anderen Menschen gegenüber hat, zwanghaft unterdrücken. Oder durch Zufall ergibt sich nix. Oder Fremdgehen. Und entweder die Affäre bleibt geheim, oder es kommt raus -> Trennung/Scheidung.
    Es gibt keine andere Alternative. Es läuft immer aufs Selbe hinaus!
    So oder so, ist die Ehe, oder monogame Beziehung für mich harter Tobak. Alle sind damit über Kurz oder Lang unglücklich.
    Es ergibt nicht wirklich Sinn, seine natürichen Gefühle zu unterdrücken. Es ist gegen die Natur.

    Bleibt also nur noch das Modell der Polyamorie.
    Das Blöde an der Sache ist jetzt nur eins.
    Die Eifersucht.
    Also ich würde nur schwer damit klarkommen…
    Überhaupt ist es doch irgendwie eine blöde Fehlkonstruktion der Natur, dass sie den Menschen mit 2 Eigenschaften gleichzeitig ausgestattet hat: Sexualtrieb und Eifersucht.
    Wenn wir nur den Sexualtrieb hätten, ohne Eifersucht, wäre doch alles save.
    Wir könnten uns austoben, und lieben wen wir möchten, ohne Konsequenzen.
    Wenn wir nur die Eifersucht hätten, ohne viel Sexualtrieb, wäre auch alles save.
    Wir wären ein Leben lang treu in unserer monogamen Beziehung, andere Leute interessieren uns nicht, und wir hätten 3 mal im Jahr Sex, und es wäre Ok für uns :P
    Aber leider sieht die Realität anders aus, und jeder muss daraus irgendwie das Beste machen, um glücklich zu werden.

    Hmm… Eigentlich wollte ich jetzt gar nicht so viel schreiben. Aber es ist irgendwie aus mir herausgesprudelt, und ich musste meinen Gedanken mal freien Lauf lassen^^

    Viele Grüße & Viel Liebe für dich
    Karl

    • Hure
      15. September 2018 / 17:13

      Ihr seid beide ( also verfasser des „artikels“ und der kommentator) einfach nur abstossend und spiegelt perfekt die emotionale verwahrlosung unserer gesellschaft. Ihr weint euch bestimmt jeden abend in den schlaf und mastubiert dabei auf eure insta und pinterestpics. Hoffentlich bekommt ihr im alter schlaffe säcke und ärsche und an jeder körperöffnung unkontrollierbaren haarwuchs und auf dem kopf unkontrollierbaren haarausfall. Und riecht besonders schlimm nach altem Mann.

      • 15. September 2018 / 17:36

        Hallo Hure,
        ich finde deinen Ansatz der ,,emotionalen Verwahrlosung der Gesellschaft“ ja sehr interessant, aber schade das nichts Konstruktives bei deinem Kommentar bei mir ankommt. Willst du es nochmal freundlicher und weniger beleidigend probieren? Ich würde mich freuen.

        PS: ich lese abends vor dem Schlafen gerne Agatha Christie.

        Modische Grüße,

        Mister Matthew

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