Mode lebt von Inspiration. Eine Phrase mit der ständig um sich geworfen wird. Ob in Mode Zeitschriften, in Fashionblogs oder in Interviews. Und dabei stimmt es, dass Mode Inspiration bedeutet, dass sich Menschen und Outfits von anderen inspirieren lassen und dass Mode ohne viel Inspiration genauso wenig erfolgreich wäre wie Dschungelcamp Kandidaten. Doch zur Inspiration lässt sich etwas hinzufügen: denn Inspiration bedeutet nichts anderes, als eine abgewandelte, mitunter schlechtere Kopie einer Idee.
Ein jeder, welcher sich auch nur im geringsten Gedanken über Mode macht, hat ein modisches Vorbild oder eine Person/Marke, die sie inspiriert. So auch ich. Und nicht selten werde ich zu meiner Inspiration gefragt. Wieso ich dies mache und nicht jenes. Ob ich nicht die geheime “gut-ausseh-Formel” hinausposaunen könnte.
Dabei sind die Ideen für Outfits, für die neuen zumindest, Gold wert. So auch für mich.
Meine größte modische Inspiration ist der französische Modedesigner Thierry Mugler. Mit seinen sehr provokanten, eleganten und gewagten Outfits und Entwürfen stellt er für mich eine wahnsinnig große Bereicherung meiner eigenen Ideen dar. Ich mag es, wie seine Modenschauen und Klamotten polarisieren. Sie spielen mit dem Sex der Frau, mit Ästhetik und mit klaren Linien. Seine Entwürfe erinnern mich an künstlerische Architektur. Er legt Wert auf Purismus, so scheint es, so wie ich.
Dicht gefolgt von meinem persönlichen Mode Gott, kommt Alexander MC Queen. Noch “schlimmer” als Thierry Mugler, setzt er auf den Schock Moment beim Betrachter. Die Person, gehüllt in MC Queen, soll auffallen, herausstechen aus den langweiligen Klamotten. Und das tut sie. Wäre ich Designer, so wäre ich wohl eine Mischung aus den beiden Herren. Diese krassen Klamotten sind genau mein Ding. Warum? Ich kann es nicht genau beschreiben, sie inspirieren mich halt. Sie schaffen es meine modischen Blicke zu beeinflussen. Die Inspiration stellt eine Art rosa-rote Brille für mich dar.
So setzt sich jeder eine Inspirationsquelle vor die Nase, in der Hoffnung vom kreativen Geruch zu schnuppern. Und vielleicht klappt es ja auch. Der Stil und der Charm der Designer, sowie der Klamotten färben sich auf die Liebhaber ab und beeinflussen sie, wenn es darum geht sich zu bekleiden. Denn so nehmen sie sich ein Beispiel an den Klamotten der Großen. Ich zumindest tue das. Ich lasse meine Idee durch Thierry Mugler und Alexander MC Queen bereichern. Sie ejakulieren in mein Kopf, ähnlich wie es Andy Warhol bei mir tat.
Viele holen sich Ideen für Outfits, Bereicherungen besser gesagt, aus Instagram. Dort verfolgen sie sich präsentierende Persönlichkeiten, mit Selfies in Klamotten. Dass das eine Inspirationsquelle ist verstehe ich sehr gut. Hier kann man über Hashtags (z.B.: #fashion) sehr schnell, sehr viele Ideen sammeln. Das Oberteil von User X, die Kette von User Y, die Schuhe von User Z. Et voilá: das Outfit steht.
Das allerschlimmste jedoch: wenn Leute ihre Inspiration H&M nennen. Dort schauen sie sich wahrscheinlich die Schaufenster Puppen, oder die Katalog Fotos an. Wenn es soweit kommt hilft jedes Schreien und Ohrfeigen nichts. Denn solche Puppen, oder Katalog Fotos dienen doch eher der Werbung, dem schnellen gefallen und kaufen der Kunden. Hier wird ein klares Intervall der Mode Trends und vor allem der Jahreszeiten verfolgt. Das hat für mich nichts mit Inspiration zu tun, sondern viel mehr mit Wirtschafts Interessen und Marketing Strategien, sogar bis hin zu psychologischen Effekthaschereien.
Also sollten wir uns doch lieber auf die Designer und die Labels selbst konzentrieren, oder uns Inspiration von Fashionbloggern, oder Moderedakteuren, sowie Stil-Ikonen holen.
Meine Inspiration beim Schreiben ist das Leben und der Wunsch, es anderen zu zeigen. Ich möchte mich auf kein Idol festlegen, sondern… mir folgen :-)
Autor
Howdy Evy!
Das ist natürlich auch eine Variante, hatte ich mir noch gar nicht überlegt! :)