Berlin Fashion Week
Wenn man als Modeblogger viel zu früh, viel zu viel Alkohol trinkt, unnormal häufig das Outfit wechselt, ständig von A nach B rennt, am Ende des Tages 25 Blasen an den Füßen hat, viel zu wenig schläft und mehr Eindrücke sammelt als man verarbeiten kann, dann kann das nur eines bedeuten: es ist Fashion Week. Vergangene Woche war ich für die Berlin Fashion Week in der Bundeshauptstadt und hatte dort nicht nur eine richtig stressige, sondern vor allem sehr interessante und erfolgreiche Zeit. Nachdem ich die letzten zwei Saisons der Berlin Fashion Week geschwänzt hatte und vergangenen September nur auf der London Fashion Week war, fühlte es sich dieses Mal fast schon wie das erste Mal an – ein wirklich interessantes Gefühl, wenn man bedenkt, dass ich schon unendlich viele Male auf der Berlin Fashion Week war. Mein erster Eindruck: großartig – zumindest endlich wieder! Denn die Langeweile, welche sich die letzten Male in Berlin so breit gemacht und letztendlich auch zu meinem Schwänzen geführt hatte, war in dieser Saison nicht anwesend, was mich die Berlin Fashion Week endlich wieder hat großartig finden lassen. Aber es gibt einige Wörter mehr darüber zu sagen. Auf welche Events und Shows war ich eingeladen? Welche Kollektionen durfte ich bestaunen? Wen und was habe ich kennen- und lieben-gelernt? Was gab es die Woche zu kritisieren und welche Outfits habe ich getragen? Hier ist mein neuer Wochenrückblick über die Berlin Fashion Week 2018.
Fotos: Esra Eren
Rückblick auf meine Erlebnisse auf der Berlin Fashion Week:
Shop
Shop my Berlin Fashion Week Look
Sakko: River Island (get similar here)
Chinos: Topman (get similar here)
Tuch: ASOS (get it here)
Schuhe: Scarosso (get similar here)
Tasche: Zara (get similar here)
Gemacht
Nachdem ich zur Vorbereitung vorletzte Woche an der Ostsee ganz viel Energie tanken konnte, war alles an Kraft bereits nach dem ersten Fashion Week Tag aufgebraucht, was mich irgendwie total genervt hat. Nicht nur die Termine, sondern vor allem auch das Wetter haben total an meiner Power gezerrt. Dennoch hatte ich eine richtig gute Zeit, konnte tolle Mode begutachten und interessante Menschen und Kontakte kennenlernen. Unter anderem war ich auf die Party des Pololabels ,,LaMartina” eingeladen, die in Zukunft mit ihrer neuen Spring/Summer Kollektion 2019 ein jüngeres Publikum ansprechen möchte. Die Stücke der Kollektion haben mir so gut gefallen, dass ich sie zu gegebener Zeit auf dem Blog vorstellen möchte. Die Einladung zu LaMartina hat mich sehr gefreut, nicht nur weil ich das Label und die Mode so toll finde, sondern auch, weil ich mich auf dem Event zwischen einigen Promis und großen Gesichtern der Branche habe wiedergefunden.
Auch die Marke ,,Dockers” lud mich zur Berlin Fashion Week auf ihr Event ein, wo auf einer Dachterrasse gegrillt, getrunken und über die aktuelle Welt der Mode von Dockers gesprochen wurde. Dockers vertreibt seit 1986 sehr hochwertige Chinos und ist für den Casual-Mann die beste Anlaufstelle. Hier habe ich zusammen mit Lisiena, die mit mir im vergangenem September die London Fashion Week gerockt hat, vor allem sehr viel gelacht und tolle Menschen kennengelernt. Leider habe ich hier ein bisschen zu lange gelacht, gefeiert und getrunken, was mich eine weitere große Portion Kraft gekostet hat. Genau das ist zur Fashion Week auch immer ein sehr großes Problem: man trinkt einfach viel zu viel.
Berlin Fashion Week: wenn man viel zu früh, viel zu viel Alkohol trinkt.
Genauso viel getrunken, aber auch genauso viel Spaß, hatte ich auf einem Bloggerevent, wo ich mich nicht nur an mein eigenes Bloggerevent Blost habe erinnert gefühlt, sondern sogar darauf angesprochen wurde. Hier habe ich auch meine gute, alte Freundin, Anne Sophie Enderlein, getroffen, mit der ich nicht nur seit mehreren Jahren jedes Mal den Semperopern Ball rocke, sondern die nun auch mehr und mehr Fuß in der Welt der Mode fasst, was ich richtig klasse finde und worin ich sie gerne unterstützen möchte. So viel Unterstützung braucht Anne in Sachen Mode aber gar nicht, denn sie ist die Shopping Queen des Jahres 2017. Hut ab, Frau Mütze!
Gesehen habe ich außerdem die Fashioshow vom Berliner Label ,,Ivanman“, wo ich nach Luft schnappend und sabbernd im Publikum saß, weil mir jedes Stück der Kollektion so gut gefallen hat. Ivanman ist eine Marke, deren Mode definitiv mehr Aufmerksamkeit und mehr Träger verdient hätte. Gerade für junge, experimentierfreudige Männer wie mich, ist Ivanman die Standardausrüstung wenn es um gute Mode geht. Was ich als besonders cool und irgendwie lustig empfand: die gezeigte Kollektion hatte sehr viele gelbe Elemente integriert, was an diesem Tag wunderbar zu meinem Outfit, welches durch und durch gelb war, gepasst hatte. Wenn es nach Ivanman geht, liege ich also voll im Trend. Wenn es nach mir geht, dann liegt Ivanman voll im Trend. Auch diese Kollektion möchte ich Euch so bald wie möglich auf dem Blog vorstellen. Seid gespannt! Generell fände ich es mal toll, in Zukunft auch kleinere, unbekanntere Labels auf dem Blog zu zeigen und somit zu unterstützen, denn leider haben es junge Designer und Marken in Deutschland echt sehr schwer! Das gilt es zu pushen!
Gebloggt
Auf dem Blog gab es, ganz passend zur Berlin Fashion Week, meine Fashion Week Looks zu begutachten, die nicht nur beide einen lustigen Hintergrund haben, sondern die Meinungen zum Gefallen auch sehr auseinander haben gehen lassen. Da wäre zum einen mein von Ivanman inspirierter Look ,,die gelbe Jacke“, für den ich nicht nur sehr viel Lob, sondern auch sehr viele Blicke in Berlin habe ernten dürfen. Ich bin immer noch total in dieses Gelb, in dieses Outfit verliebt und muss es so schnell wie möglich wieder tragen. Vielen Dank an dieser Stelle an Ivanman, die mich auf diese Farbe und somit auf dieses Outfit gebracht haben.
Wenn es nach einigen von Euch geht, dann sollte ich einen ganz anderen Look auf jeden Fall niemals wieder tragen. Die Rede ist von meinem Denim Jumpsuit Look, welcher die Meinungen auf meiner Facebook Seite total auseinander hat gehen lassen. Die einen haben es total geliebt und gefeiert, so wie ich, die anderen fanden es einfach nur schrecklich, was ich natürlich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Aber irgendwie finde ich diese Polarisierung total geil und erfrischend. Besonders toll finde ich dabei auch, dass ihr keine Angst hattet mir auch mal zu sagen, dass ihr etwas nicht gut an mir findet. Mode ist auch immer dazu da, um besprochen und ausgewertet zu werden sowie einen Diskurs anzuregen. Denn nur so kann Mode zu Relevanz kommen. Nichts anderes findet bei der Berlin Fashion Week ja auch statt.
Berlin Fashion Week bedeutet vor allem eines: Leute kennenlernen und Netzwerken.
Kennengelernt
Auf der Berlin Fashion Week habe ich zwischen den Events und Terminen zwei wundervolle Frauen kennengelernt. Zum einen war da Beate aus München, die mit BeFifty einen wundervollen Blog für den Lifestyle einer Frau +- 50 schreibt. Selten habe ich eine so attraktive, modebewusste, charmante und lustige Frau im mittleren Alter kennengelernt wie Beate. Erinnert hat sie mich an Bianca, ebenfalls aus München, die ich ebenfalls auf der Berlin Fashion Week kennengelernt habe, allerdings bereits vor 2 Jahren. Dass Bianca eine ebenso tolle Frau wie sich kennt und im Freundeskreis hat, wundert mich überhaupt nicht. Ich hoffe, dass ich meine zwei modischen Münchnerinnen so schnell wie möglich wiedersehen kann!
Die andere Begegnung war mit Esra Eren vom Blog Nachgesternistvormorgen, die jüngst nach Berlin gezogen ist. Esra ist noch hübscher als auf ihren Fotos und noch sympathischer als in ihrer Instagram-Story, was uns schnell gegenseitig sympathisch hat finden lassen und dafür sorgte, dass wir die Zeit komplett aus den Augen verloren. Esra ist eine absolute Macherin und hat mich total an meine beste Freundin erinnert, die ebenfalls aus Russland stammt. Für ihren Umzug nach Berlin beneide ich sie total und hätte mit ihr in der Stadt einmal mehr Lust in die deutsche Hauptstadt zu ziehen. Aber wer weiß, was nicht ist kann ja noch werden. Esra und Beate haben definitiv einen großen Teil dazu beigetragen, die vergangene Berlin Fashion Week so schön und irgendwie menschlich werden zu lassen, denn neue Leute kennenzulernen ist nicht nur für das Business, sondern auch für die Menschlichkeit sehr wichtig!
Gelesen
Apropos Bianca: von ihr habe ich einen wahnsinnig guten, spannenden, ehrlichen und wahren Artikel gelesen, welcher vergangene Woche bei der InStyle veröffentlicht wurde. Der Titel sagt dabei schon ziemlich viel aus: Das größte Modeproblem deutscher Frauen. Bianca trifft den Grund für die Abwesenheit der Mode bei den deutschen Frauen auf den Kopf und erklärt, warum sich die weibliche Mehrheit in der Mode nichts traut. Absolut lesenswert! Diese Erklärung lässt sich übrigens meiner Meinung nach auch auf den durchschnittlichen, deutschen Mann ausweiten – leider!
Gekauft
Gefunden und gekauft habe ich ein Buch vom Autor Hemingway über Afrika, welches mir in Berlin, auf einem kleinen Buch-Flohmarkt am Straßenrand, direkt beim ersten Griff in die Hände gefallen ist. Ich habe mich nicht nur an meine letzte, sehr, sehr spannende und aufwühlende Reise nach Afrika erinnert, sondern irgendwie auch zum Lesen des Buches verpflichtet gefühlt, weshalb ich es mir gekauft und sofort angefangen zu lesen habe. Das Buch heißt übrigens ,,Die grünen Hügel Afrikas”.
Geladen
Geladen war ich vergangene Woche auf die Fashion Style Night im MyHouse in Dresden. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass endlich mal wieder ein stylisches Event, rund um Mode und gutes Aussehen, in Dresden veranstaltet wird. Mit dieser Freude kamen aber auch kleine Bedenken, dass ein Fashion-Event in Dresden, unmittelbar nach der Berlin Fashion Week, nicht sonderlich gut abschneiden und überzeugen würde – und leider war dem auch so. Das Event war klasse, ohne Frage, man hat auch den Eifer und die Bemühungen sehen und spüren können, aber leider scheiterte es dann an sehr kleinen Dingen, die man sehr einfach hätte vermeiden können und die das große Ganze, was ja wirklich gut war, perfekt gemacht hätten. So blitzten an den Kleidungsstücken die Etiketten hervor, zwei Outfits wurden im Finale gezeigt, die in der eigentlichen Show gar nicht zu sehen waren und ein Model lief in ihren eignen, dreckigen Senkern über den Laufsteg, während sie sündhaft teure Mode von Balenciaga präsentierte, die schnell Tausende Euros kostet. Und da wären wir auch schon beim nächsten Fauxpas: Balenciaga. Wieso eine Marke präsentieren, die 99 Prozent der Dresdner schon mal gar nicht kennen und sich erst recht nicht leisten können und vor allem wollen? Eine Tatsache, die irgendwie einen üblen Beigeschmack hat, den man so einfach hätte vermeiden können, indem man vielleicht für den Dresdner leichter zu bezahlenden Kleidung gezeigt hätte, sodass im Nachhinein auch ein echtes Kaufinteresse hätte entstehen können.
Bye Berlin Fashion Week! Bis zum nächsten Mal!
Lieber Matthias,
war das wieder schön mit uns beiden in Berlin. Deine Bilder sind so wunderbar – mitreisend, voller Energie und Lebensfreude. Toll. Ich mag sie. Auch dein neues Layout ist sehr ansprechend. Die einzelnen Facts :-) Auch das du kritisch das ein oder andere beurteilst – unter dem Punkt “Geladen” zum Beispiel.
I hope to see you soon.
Alles Liebe
Bianca von http://www.stilfrage.net